Ach Kairo. Wenn ich vor meiner Reise an die Hauptstadt des modernen Ägyptens dachte, hatte ich vor allem die Bilder des erst wenige Jahre zurückliegenden arabischen Frühlings im Kopf. Ein aufgebrachter Mob. Lärm, Verkehrschaos, Smog. Eine Metropole mit heruntergekommenen Häusern, die ihr historisches Selbst zugunsten des raschen Wachstums verfallen lässt.
Kurz habe ich mit dem Gedanken gespielt, Kairo aus meiner Reiseroute auszuschließen und vom Flughafen einen großen Bogen um das unendliche, monotone Bild ockerfarbener Häuser zu machen, um direkt zu den berühmten Pyramiden von Gizeh zu fahren.
Gottseidank habe ich mich dazu entschieden, zwei Tage in der Großstadt Kairo zu verbringen. Was hätte ich sonst verpasst. Denn der Meltingpot der Religionen und Kulturen protzt förmlich mit seinen prunkvollen Baudenkmälern aus seiner beinahe 2000jährigen Geschichte.
Ja, Kairo hat seine unschönen Ecken und auch als Tourist kann man nicht gänzlich der Hektik entfliehen. Wann man aber die richtigen Wege geht, manövriert man sich halbwegs entspannt durch einige der bedeutendsten und schönsten Gebäude nicht nur der islamischen Welt.
Aber Achtung
Ägypten war über viele Jahre eines der wenigen Länder der arabischen Welt, die sich dem Massentourismus geöffnet haben. Zahlungskräftige Europäer strömten seit vielen Jahren hierher um sich von dieser Kultur bezaubern lassen.
Die Schattenseite davon: ein Großteil der Verkäufer ist auf eine unangenehme Artaufdringlich, anders als man es aus Jordanien oder Iran gewohnt ist. Es wird am T-Shirt gezogen, man wird auch schonmal verfolgt oder angeschrien, wenn man einfach weiterläuft. In Kairo gilt das insbesondere für den Basar im historischen Stadtkern, dem Chan el-Chalili.
Das sollte man im Vorfeld wissen und sich moralisch darauf einstellen. Es ist wichtig ruhig zu bleiben und sich weder nerven, noch aus der Fassung bringen zu lassen. Denn verlässt man die vom Übertourismus versauten Straßen, findet man sie wieder. Die Gelassenheit und Freundlichkeit, die ich an der islamischen Welt so überaus liebe.
Was liegt wo?
Meine Unterkunft: Steigenberger El Tahir
Das Steigenberger El Tahir liegt direkt am Tahir Platz, der im Rahmen des ägyptischen Ablegers des Arabischen Frühlings unfreiwillige Berühmtheit erlangte.Abgesehen vom Ägyptischen Museum, welches auf der anderen Straßenseite liegt, sind die meisten Sehenswürdigkeiten nur schwer zu Fuß zu erreichen. Doch Uber ist in Kairo zuverlässig und weithin verfügbar, um günstig ans Ziel zu kommen.
Das Hotel selbst hat alle Schikanen. Gemütliche Zimmer, ein hervorragendes Frühstücksbuffet. Wer nach einem ereignisreichen tag voller Sightseeing schmerzende Füße hat, entspannt sich in der Sauna. Und/Oder genießt ein kaltes Bier von der Bar des Swimming Pools, welcher auf dem Dach der Lobby steht.
Das haben wir in Kairo gemacht
Das islamische Kairo
Die Geschichte der Stadt Kairo begann bereits lange vor der Geburt des Propheten Mohammed und der Gründung der jüngsten aller Weltreligionen – dem Islam im frühen 7. Jahrhundert n. Chr. Als islamisches Kairowird der historische Stadtkern des islamisch geprägten modernen Kairos bezeichnet. Also dem Teil der Stadt, der vorrangig nach der Islamisierung des Landes entstanden ist. Dieses Viertel der ägyptischen Metropole hält einige der ältesten Gebäude und Denkmäler der islamischen Welt bereit. Dieses große Freilichtmuseum ist daher auch von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbe aufgenommen worden.
Zitadelle von Saladin
Die Zitadelle von Saladin steht auf einem Hügel östlich der mittelalterlichen Stadtmauern des historischen Zentrums. Sie wurde Ende des 12. Jahrhunderts errichtet und sollte die noch junge Stadt Kairo vor den unermüdlichen Angriffen der Kreuzritter schützen, die das Morgenland vom Islam befreien wollten.
Heute dient die Bastei der Festung vor allem als Aussichtsplattform mit dem besten Panoramablick auf Kairos Altstadt. Leider hat die Stadt eine Smog Plage, die nicht nur das Atmen, sondern auch den weiten Blick erschwert. Daher lohnt es sich am frühen Morgen hierher zu kommen, bevor alte Verbrenner auf den Straßen die Sicht trüben. Auch ein kurzer Regenschauer sorgt für einen guten Ausblick, da Staub und Abgase zurück auf die Straßen gespült werden.
Das Bild wird dabei durch die imposante Sultan Hasan Moschee dominiert, welche auf halbem Weg zur Altstadt steht.
Wir sind im April hier und die Sonne läuft sich schon mal für ihre sommerliche Erbarmungslosigkeit warm. Buchstäblich. Es ist sehr heißt und die Plattform bietet so gut wie keinen Schatten. Nur ein einzelner in Form gestutzter Baum bietet hier Schutz – entsprechend beliebt sind die wenigen Plätze.
Moschee des Muhammad Ali
Dort wo einst der Palast für Ägyptens Herrscher stand, wurde nach einer verheerenden Explosion die Muhammad Ali Moschee zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbaut. Angelehnt an türkische Vorbilder besteht sie aus einem imposanten Kuppelbau von 52m Höhe, welcher von zwei filigranen Minaretten flankiert wird, die 82m in die Luft ragen.
Trivia: mit dem Namen der Moschee wird tatsächlich nicht der Erfolg des zum Islam konvertierten Boxers Cassius Clay geehrt. Vielmehr ist sie nach Ihrem Erbauer dem Pascha Muhammad Ali, dem damaligen Gouverneur der osmanischenProvinz Ägypten benannt.
Trivia: Das beeindruckende Ensemble aus Kuppeln und Minaretten gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Daher zieht es auch die20 Pfund Note.
Es ist die erste Moschee Kairos, die ich besuche und ich bin direkt beeindruckt. Und erschüttert zu gleich. Denn der Eindruck des wunderschönen Innenhofs mit dem so typischen Brunnen in seinem Zentrum wird vom Schmutz übertüncht. Es grenzt an ein Wunder, dass die vielen Querstreben und Leuchten des Arkadenganges um den Hof herum nicht unter der Last aus Staub und Spinnweben zusammenbrechen.
Dennoch bin ich schockverliebt aufgrund der Bauart, der reichen Verzierungen und der Gelassenheit, die von diesem Bauwerk inmitten des touristischen Geschehens ausgestrahlt wird.
Der große Gebetssaal der Moschee ist komplett mit roten Teppichen ausgelegt – Muslime beten im knien. Die Wände sind komplett mit dem für Ägypten so typischen Alabaster verkleidet. Über den Betenden hängt ein riesiger Kronleuchter – wer wohl für die Wartung der vielen hundert Glühbirnen verantwortlich sein mag?
Madrasa das an-Nasir Muhammad
Ein weiteres markantes Gebäude auf dem Zitadellenhügel ist dieMedresse des an-Nasir Muhammed. Eine Medresse (oder auch Madrasa genannt) ist eine Schule der Islamwissenschaften. Da die Religion in islamischen Staaten eine sehr zentrale Rolle spielt, sind diese Medressen häufig ähnlich aufwändig und schön gebaut wie die umliegenden Moscheen selbst. Das beeindruckendste Ensemble an Medressen ist der Registan im usbekischen Samarkand.
>>> hier mehr über Samarkand lesen <<<
Eckdaten
Location: hier– am besten mit dem Uber hinfahren
Eintritt: 140LE (ca. 7€) für den gesamten Komplex aus Zitadelle, Moschee und Medresse
Dauer:mind. 2h
Auf dem Weg in das historische Zentrum
Von der Zitadelle machen wir uns zu Fuß auf in Richtung des alten Stadtkerns. Dabei laufen wir vor allem durch die ruhigen Nebenstraßen, die sonst nur wenige Touristen zu Gesicht bekommen.
In Kairo spielt sich das Leben vielerorts auf der Straße ab. Viele Handwerker verlagern ihre Werkstätten direkt auf die Gehwege, die ansonsten gesäumt sind mit brüchigen Marktkarren. Hinter dem Karren sitzt dann häufig ein Verkäufer dessen gealtertes Gesicht sicher ebenso viele Geschichten erzählt. Es ist sehr spannend diese Seitenstraßen entlang zu schlendern und das Treiben zu beobachten.
Location: hier
Der Verkehr in Kairo ist ein Albtraum, überall ist Stau. Immer. Um aber Cafés und Restaurants immer mit frischen Waren zu beliefern, haben die Händler ein ganz spezielles System entwickelt. Fahrradkuriere balancieren Paletten voller Backwaren einhändig durch die engen Gassen. Das machen sie so gelassen und routiniert, dass sie uns trotzdem noch ein Lächeln im Vorbeifahren zuwerfen können. Ich bin beeindruckt!
Etwas hintenanstellen muss man allerdings sein europäisch geprägtes Hygieneempfinden. Die lebhaften Märkte kennen keine Kühlketten und so ist es Gang und Gäbe, dass Fleischhändler Tiere direkt auf der Straße schlachten und bei 30 Grad draußen zum Verkauf anbieten.
Allerdings sind die Wege zwischen Schlachten, Zubereitung und Verzehr hier viel kürzer. Restaurants kaufen frisch und lokal für den Tag, alles wird umgehend verbraucht. Daher sind die Bedenken, sich an einem Straßenstand oder lokalen Restaurant den Magen zu verstimmen eher unbegründet.
Das Bab-Zuweila
Der islamische Stadtkern war einst von einer Stadtmauer umgeben, der Zugang war durch eines der vielen bewachten Eingangstore möglich. Davon stehen heute nur noch drei, eines davon ist das Bab-Zuweila durch das auch wir laufen.
Spannend sind die beiden Minarette auf den Türmen des befestigten Tores. Diese wurden erst nachträglich gebaut und gehören eigentlich zu einer benachbarten Moschee, die das weithin sichtbare Tor sozusagen als Sockel nutzt.
Es ist sogar möglich, auf das Bab-Zuweila hochzusteigen. Von hieraus hat man einen tollen Blick auf eine der Hauptstraßen des islamischen Kairos. Türme und Minarette prägen das Panorama, welches sich nach Norden ausbreitet. Wer möchte kann sogar auf die Minarette selbst steigen. Aber Vorsicht, das Treppenhaus ist eng und die Stufen ungleichmäßig!
Die Moschee Al-Azhar
Wer vom Lärm und Schmutz der Stadt eine Pause braucht, sucht eine der vielen Moscheen auf. Kurz nachdem wir von Süden aus das islamische Kairo betreten haben, erreichen wir die Al-Azhar Moschee. Sie wurde bereits 972 (ja wirklich, noch im ersten Jahrtausend) eingeweiht und ist damit die zweitälteste Moschee Ägyptens.
Schon am Eingang ziehe ich mir hastig die Schuhe aus und Stürme auf den Innenhof. Denn ich bin sofort überzeugt, das ist eine der schönsten Moscheen, die ich je gesehen habe.
Einfach alles an dem Komplex ist beeindruckend. Die detailverliebten Minarette. Die edlen weißen Arkadengänge, die mit Stuckrosetten verziert sind. Aber vor allem ist der weiße Marmorfußboden eine absolute Augenweide. Denn dieser ist so glatt und sauber, dass sich nicht nur das Sonnenlicht hier spiegelt, sondern auch die Konstruktion des Gebäudes selbst.
Trivia: Islamische Gotteshäuser dürfen in aller Regel nur Barfuß oder mit Socken betreten werden. Am Eingang gibt es daher meist Schließfächer fürs Schuhwerk.
Schon als die Moschee gebaut wurde, war auch eine islamische Universität Bestandteil des Ensembles. Diese wurde seit nunmehr über 1000 Jahren ununterbrochen genutzt und ist somit die zweitälteste Universität der Welt – überboten nur durch Fes, Marokko.
Die älteste noch aktive Universität Europas steht in Bologna und wurde erst weit über 100 Jahre später eingeweiht.
Trivia: sowohl Moschee als auch Universität haben im ägyptischen Islamismus eine zentrale historische, aber auch religiöse Bedeutung. Daher zieren deren Hof und Minarette die 5 Pfund Note.
Location: hier
Der Grabkomplex des Sultan Qalawun
Es ist nur ein kurzer, aber anstrengender Spaziergang weiter bis zu einem weiteren Highlight des islamischen Kairo. Doch bevor wir dort ankommen, müssen wir uns noch durch den zentralen Basar (den sogenanntne Souk) namensChan el-Chalili kämpfen.
Ich bin eigentlich ein großer Freund von Märkten. Dieser hier nervt mich allerdings schnell, denn die Verkäufer sind unangenehm aufdringlich und lassen auch nach vehement abgelehnten Verkaufsgesprächen nicht ab. Leider nur ein Vorgeschmack auf das, was uns noch an den touristisch ausgeschlachteten Hauptattraktionen Ägyptens erwarten sollte..
Viele Neins und Nein Dankes später erreichen wir den im 13. Jahrhundert gebauten Qalawun Komplex. Der Einlass ist ausschließlich mit Führer gestattet, der zu allem Überfluss auch noch die Landessprache der Touristen sprechen muss. Leider war im Moment unserer Ankunft keiner zugegen, sodass wir etwas warten mussten. Auch eine angebotene Banknote mit der Bitte, auch ohne Guide eintreten zu dürfen, hat leider die Wartezeit nicht merklich verkürzt.
Dieses imposante Beispiel für Kunst des mittelalterlichen Ägyptens besteht in erster Linie aus dem Mausoleum des damaligen Sultans Qalawun. Die große Eingangshalle ist so reich mit Holzschnitzereien, vergoldeten Säulen und Marmormosaiken geschmückt, dass sich das Auge daran kaum satt sehen kann.
Neben der Grabkammer selbst ließ er auch ein Krankenhaus in dem Komplex errichten. Von dem können Heute allerdings nur noch die Grundmauern besichtigt werden. Sehr gut erhalten ist auch die Islamschule (Medresse) südlich des Mausoleums.
Eckdaten
Location: hier
Kosten: 100LE (ca. 5€) für den Qalawun Komplex sowie das Grab des Sultan Burquq
Achtung: Qalawun Komplex darf nur mit Guide besichtigt werden – ggf. muss man also etwas warten, wenn gerade niemand verfügbar ist. Guide ist im Preis mit inbegriffen.
Wann besuchen: täglich 9h00 – 17h00
Der Grabkomplex des Sultan Burquq
Wer als Herrscher etwas auf sich hält, baut sich schon zu Lebzeiten ein schönes Denkmal. Das gilt auch – oder vielleicht sogar insbesondere – für Ägypten. So ist es nicht verwunderlich, dass nur ein Eingang weiter bereits der nächste Grabkomplex steht.
Am besten gefallen hat mir hier der Innenhof, der an den einer Moschee erinnert. Hier ist es besonders ruhig, kaum ein anderer Tourist in Sicht. Lediglich ein paar Jugendliche sitzen und quatschen im Haupt-Iwan des Hofes.
Eckdaten
Location: hier
Kosten: 100LE (ca. 5€) für den Qalawun Komplex sowie das Grab des Sultan Burquq
Wann besuchen: Dienstag bis Sonntag 11h00 bis 19h00. Montags geschlossen
Alt-Kairo
Das historische Kairo, welches wir bisher besichtigten, bezieht sich vor allem auf die Stadtgeschichte seit der Islamisierung. Alt-Kairo hingegen ist der Stadtteil der auf die ursprüngliche Besiedlung aus prä-islamischen Zeiten zurückzuführen ist. Hier findet man noch Reste einer Festung der Römer aus Zeiten kurz nach der Geburt Christi. Weiterhin finden sich hier die Zentren der jüdischen und koptischenGemeinde Kairos.
Das koptische Viertel
Von der Christlich-Koptischen Kirche hat vermutlich jeder bereits gehört. Doch die Wahrscheinlichkeit ist leider groß, dass dies im Rahmen tragischer Nachrichten von Terroranschlägen geschehen ist. Die religiösen Spannungen zwischen der mehrheitlich islamischen Bevölkerung und den anderen religiösen Minderheiten führen leider auch in Ägypten immer wieder zu verheerenden Anschlägen durch Fanatiker.
Der Eingang in das koptische Viertel ist streng bewacht. Die Zufahrtsstraßen sind abgesperrt und man muss mehrere Sicherheitskontrollen, um hier zu Fuß rein zu kommen.
Sicherheitsbedenken haben wir aber keine und wir freuen uns auf den besuch in einer der ältesten Kirchen des Landes: der Hängende Kirche.
Direkt daneben steht die griechisch orthodoxe St. Georgs Kirche. Der Innenraum des wunderschönen Kuppelbaus reichlich mit Mosaiken verziert.
Location: hier
Die Moschee des Amr ibn al-ʿĀs
Doch Alt-Kairo ist eben nicht nur ein historisches Zeugnis der Prä-islamischen Ära. Denn nur wenige Meter nördlich der strengend Sicherheitskontrollen des koptischen Viertels steht eine der bedeutendsten Moscheen der Welt. Die Moschee desAmr ibn al-ʿĀs ist nämlich die älteste Moschee Ägyptens und damit sogar die älteste des gesamten afrikanischen Kontinents. Die Ursprünge des Baus gehen auf das Jahr 642 zurück, auch wenn das heutige Erscheinungsbild aufgrund vieler Renovierungen und Erweiterungen nicht mehr dem Original entspricht.
Location: hier
Das Ägyptische Museum im neuen Kairo
Das Ägyptische Museum in Ägypten ist ein Museum für, Überraschung, ägyptische Kunst. Also vorrangig Kunst der Altägyptischen Kulturgeschichte. Zum Zeitpunkt unseres Besuches findet man die Ausstellung noch direkt am Tahir Platz.Ab 2020, soweit Corona es zulässt, soll es aber allmählich in einen Neubau nahe der Pyramiden in der benachbarten Stadt von Gizeh umziehen.
Ausgestellt sind hier neben Stelen und Statuen vor allem Sarkophage und Grabbeigaben, die in den letzten Ruhestätten von Pharaonen und wichtigen Beamten gefunden wurden. Zumindest das, was vor Grabräubern und den Briten gerettet werden konnte.
Und tatsächlich liegt hier auch der Ursprung für die Gründung des Museums. Denn die Ägyptische Regierung wollte Schatzsuchern zuvor kommen. So ließ man zu Beginn des 19. Jahrhunderts die vielen stillen Zeugen einer Jahrtausendealten Kultur aus allen Teilen des Landes zusammentragen, um sie der Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung zur Verfügung zu stellen.
Eines der wichtigsten Ausstellungsobjekte ist die berühmte goldene Totenmaske des Tutanchamun. Der Sarkophag sowie „seine Mumie“, also sein mumifiziertes Selbst, verbleiben in seinem ursprünglichen Grab im Tal der Könige nahe der Stadt Luxor.
Die Mumien vieler anderer Pharaonen hingegen sind im Museum ausgestellt. Es ist wirklich spannend mit eigenen Augen zu sehen, wovon wir im Schulunterricht so oft geredet haben. Fotografien sind allerdings in diesem, wie auch vielen anderen Teilen des Museums, strengstens untersagt.
Überrascht hat mich vor allem auch die Größe der Sarkophage. Erst hier im Museum mit anderen Besuchern als Maßstab werden mir die beeindruckenden Dimensionen bewusst.
Die alten Ägypter liebten auch ihre Haustiere und ließen ihre Vierbeiner sogar ebenfalls mumifizieren.
Eckdaten
Location: hier– Achtung, steht aktuell noch in Kairo. Seit Jahren wird allerdings ein neues Gebäude in Gizeh gebaut, der Umzug steht vermutlich kurz bevor.
Kosten:325LE (ca. 17€)
Dauer: mindestens 2-3h
Die Reise geht weiter: Vor den Toren Kairos
Der ein oder andere mag sich bereits gefragt haben, wann endlich mal ein Bild der berühmten Pyramiden von Gizeh auftaucht. Doch tatsächlich stehen diese gar nicht in Kairo, sondern wie der Name vermuten lässt in der Stadt Gizeh. Die liegt allerdings nur einen Katzensprung von Kairo entfernt am Westufer des Nils. Die Pyramiden lassen sich daher auch gut als Tagesausflug mit dem Taxi oder der U-Bahn von Kairo aus besichtigen.
>>> Artikel folgt <<<
Der nächste Stop auf eine Reise entlang des Nils auf der Suche nach Ägyptens wichtigsten Sehenswürdigkeiten ist die Stadt Luxor. Einst lag hier das legendäre Theben, die Hauptstadt Altägyptens. Ihre Herrscher haben hier die beeindurckendsten Baudenkmäler hinterlassen – Tempel, kolossale Statuen und die berühmten Gräber im Tal der Könige.
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War noch was?
Beim Spazieren fallen mir häufig Kennzeichen mit vermeintlich europäischer Herkunft unter den eigentlichen Kennzeichen der Fahrzeuge auf. Viele von ihnen tragen das D für Deutschland oder F für Frankreich. Später lasse ich mir von einem netten Taxifahrer erklären, dass die Leute das als eine Art Dankeschönan ihre liebsten Touristen machen.